Bei den dargestellten Personen handelt es sich um echte Patient:innen. Von ihnen und ihren Angehörigen wurde die erforderliche Einwilligung in die Verwendung ihrer Geschichten eingeholt. Die Fotografien dienen ausschliesslich der Illustration.
Bei Kindern kann es zu einer zunehmenden Schwäche der rumpfnahen Muskeln kommen, z. B. in den Schultern, Oberschenkeln und in der Hüfte. Diese Muskeln ermöglichen Aktivitäten wie Krabbeln, Gehen, Sitzen und das Halten des Kopfes. Auch Atmen und Schlucken können beeinträchtigt sein.
Die Nervenzellen, die für das Denken benötigt werden, sind von der SMA nicht betroffen. Das bedeutet, dass die Fähigkeit durch Gedanken, Erfahrungen und unsere Sinne Erkenntnisse zu gewinnen, nicht beeinträchtigt ist.
Einer Studie zufolge haben Kinder und Jugendliche mit SMA eine normale Intelligenz und einen normalen IQ.
Bei den Betroffenen können zunehmende Schwäche und Schlaffheit der Muskulatur sowie Muskelschwund (Atrophie) auftreten. Von der Muskelschwäche sind normalerweise beide Seiten des Körpers gleich stark betroffen.
Die SMA kann sich bei jedem Kind anders auswirken. Sie wird in verschiedene Typen eingeteilt, je nach Alter bei Beginn der Erkrankung und erreichten Fähigkeiten. Ausserdem kann jeder SMA-Typ in verschiedenen Schweregraden auftreten. Bis zu 25% der Menschen mit SMA können keinem Typ eindeutig zugeordnet werden.
Den ersten Verdacht auf eine spinale Muskelatrophie äussern die Eltern häufig dann, wenn sie bemerken, dass ihr Kind einige seinem Alter entsprechende motorische Meilensteine nicht erreicht, z. B. den Kopf hochzuhalten, sich umzudrehen oder sich selbstständig aufzusetzen.
Auch das Schlucken und die Nahrungsaufnahme können schwierig sein. Manche Kinder, die bereits gut schlucken konnten, verlieren diese Fähigkeit wieder und verschlucken sich oder atmen Nahrung in die Lunge ein (Aspiration).
Jedes Baby entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in einer Studie Zeitfenster beobachtet und definiert, in denen die meisten Kinder motorische Meilensteine erreichen.
Adaptiert nach WHO Multicentre Growth Reference Study Group, 200613
DEFINITION MOTORISCHER MEILENSTEINE12 | |
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MEILENSTEINE DER GROBMOTORIK | KRITERIEN |
1.Freies Sitzen |
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2.Stehen mit Unterstützung |
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3.Krabbeln auf Händen und Knien |
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4.Gehen mit Unterstützung |
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5.Freies Stehen |
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6.Freies Gehen |
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Kann den Kopf hochhalten und beginnt, sich in der Bauchlage hochzudrücken; macht leichte Bewegungen mit Armen und Beinen.
Hält den Kopf stetig ohne Unterstützung; wenn die Füsse auf einer harten Oberfläche stehen, drückt es die Beine nach unten; kann sich aus der Bauchlage auf den Rücken drehen; kann ein Spielzeug halten und nach baumelnden Spielzeugen greifen; führt die Hände zum Mund; drückt sich in der Bauchlage auf die Ellenbogen hoch.
Dreht sich in beide Richtungen (von der Bauchlage auf den Rücken und umgekehrt); beginnt, ohne Unterstützung zu sitzen; bringt im Stehen das Gewicht auf die Beine und kann sich abstossen; schaukelt hin und her, krabbelt manchmal rückwärts, bevor es wieder vorwärts krabbelt.
Kann nicht sitzen («Non-Sitter»)
≤ 2 Jahre
Typ 1 (Wernig-Hoffmann-Syndrom)
Das Kind kann stehen, wenn es sich dabei festhält. Es kann sich in eine sitzende Position bringen, ohne Unterstützung sitzen, sich in den Stand hochziehen und krabbeln.
Das Kind kann sich ohne Hilfe in eine sitzende Position bringen, sich in den Stand hochziehen und gehen, indem es sich an den Möbeln festhält. Ein paar Schritte kann es auch gehen, ohne sich festzuhalten, und es kann ohne Unterstützung stehen.
Kann frei sitzen («Sitter»)
> 2 Jahre
70% erreichen ein Alter von mindestens 25 Jahren
Typ 2 (Dubowitz-Syndrom)
Kann frei gehen, verliert diese Fähigkeit möglicherweise aber wieder («Walker»)
Normal
Typ 3 (Kugelberg-Welander-Syndrom)
Alle Meilensteine werden erreicht
Normal
Typ 4
ERFAHRUNGEN DER FAMILIE LAMONT
«Die Zeit bis zur Diagnose ist sehr wichtig, weil sie den Familien hilft, die benötigte Unterstützung zu erhalten.»
– Mutter von Lilah
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Die Beobachtungen der Eltern zur Grobmotorik ihrer Kinder sind meist sehr zuverlässig. Mögliche Verzögerungen der motorischen Entwicklung sollten mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden. Er/Sie kann helfen, eine geeignete Behandlungsstrategie zu finden.
Bei den dargestellten Personen handelt es sich um echte Patient:innen. Von ihnen und ihren Angehörigen wurde die erforderliche Einwilligung in die Verwendung ihrer Geschichten eingeholt. Die Fotografien dienen ausschliesslich der Illustration.